E-Commerce: Es kann losgehen

Vielleicht ist die Corona-Pandemie für die meisten nur noch eine verblasste Erinnerung. Der Handel hat in jedem Fall viel aus ihr gelernt. Neue Tools und Prozesse, und in manchen Fällen sogar neue Abteilungen sind in Folge der digitalen Transformation in den Autohäusern etabliert worden. Es wurde viel ausprobiert und investiert, um den Kunden online abzuholen. Auch bei der Minrath Gruppe hat man sich noch intensiver mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt. Und man hat dort früh erkannt, dass ein Unternehmen sich nicht richtig digital transformieren kann, wenn es strikt an den starren Strukturen aus früheren Tagen festhält. "Wir haben die Bereiche IT und Marketing zu einer neuen Abteilung zusammengezogen", erzählt Geschäftsführer Thomas Borusiak. Der Grund ist so simpel wie logisch: Das Marketing sollte zielgerichteter werden und mehr Kunden erreichen. Die Basis dafür sind Daten. Und die kommen bekanntlich aus der IT. Alte Homepage zu starr Die Homepage ist gewissermaßen das Eingangstor, durch das der Kunde die Welt des Autohauses betritt. Deshalb ist sie auch so wichtig für die Leadgenerierung und alle darauffolgenden Schritte. "Beim Thema Homepage wollten wir möglichst viel selbst machen können und wenig auf externe Dienstleister angewiesen sein", erinnert sich Thomas Borusiak. Vor allem aktuelle Angebote und eigenen Content wollte der Markenhändler mit Sitz in Moers (Audi, VW Pkw und Nutzfahrzeuge, Seat, Skoda, Cupra und MG) schnell in Eigenregie einstellen können. Auch sollte die Website stärker auf das Thema Verkaufen ausgerichtet sein. "Der Kunde bekommt zwar Informationen durch den Content, doch Content allein bringt auf die Dauer nichts. Für uns standen online deshalb die Themen Verkauf, Ankauf, Service und Mietwagen im Fokus", so Borusiak weiter. Das Problem war, dass die bisherige Homepage zwar die Content-Erstellung durch die Minrath-Mitarbeiter zuließ. Größere Änderungen an der Struktur und dem Layout konnte jedoch nur der bisherige Dienstleister vornehmen. Das widersprach dem Do-it-yourself-Gedanken der Handelsgruppe. Und gleichzeitig verhinderte dies auch ein Vorhaben, das in der Zukunft eine ernst zu nehmende Rolle im Unternehmen spielen soll: den Online-Verkauf von Fahrzeugen über die eigene Website. Neu und in Rekordzeit So kam es bei Minrath im August 2023 zu einem mutigen Entschluss. Man entschied sich, den Vertrag mit dem bisherigen Dienstleister bis Ende des Jahres zu kündigen und die Homepage mit einem neuen Anbieter neu aufzuziehen. Startschuss für den neuen Webauftritt sollte der 1. Januar 2024 sein. Ein Mammutprojekt, das hier also in nur knapp vier Monaten abgewickelt werden sollte. Als Partner dafür suchte sich der Händler die Web-Agentur Digital35 aus. Dabei ging es aber nicht nur allein um die Website. Digital35 verfügt über das Know-how, digitale Onlineshops für Autohäuser zu programmieren und einzurichten. Kunden können so wie in anderen Branchen Fahrzeuge inklusive Finanzierung und Lieferung komplett online bestellen und sich liefern lassen. Und da das Onlinegeschäft auch bei Minrath in Zukunft weiter ausgebaut werden soll, war Digital35 der ideale Wegbegleiter. Wegen der knapp bemessenen Zeit wurde eine ausführliche Roadmap für die Zusammenarbeit erstellt. "Wir haben genau festgelegt, welche Anforderungen und Wünsche es gibt, wann wir alles umsetzen und anschließend damit live gehen wollten", erzählt Danny Moldenhauer, E-Commerce-Experte bei Digital35. Dazu gehörte nicht nur Programmierarbeit. Es mussten auch Mitarbeiter geschult werden und im Nachgang des Go-live auch die letzten Feinabstimmungen vorgenommen werden. "Das Team von Minrath hat uns hier in jeder erdenklichen Form unterstützt, sogar über die Weihnachtsfeiertage. So konnten wir auch den Online-Shop voll funktionsfähig am 1. Januar 2024 live gehen lassen", fährt Moldenhauer fort. Do it yourself Ein Geheimnis der Website von Digital35 ist das Baukastensystem. Module wie Fahrzeugangebote, Terminbuchung oder Mietwagen-Tool sind bereits fertig programmiert. Aufbau und Design der Seite bestimmt der Händler. Dadurch bleibt jede Seite laut Danny Moldenhauer ein individuelles Projekt, das an jeden Kundenwunsch angepasst wird. Dies sei besonders wichtig, wenn ein Händler wie Minrath viel an der Seite selbst bearbeiten möchte. "Die Geschwindigkeit war für uns ein wichtiges Thema. Das System hat nun eine Wordpress-Lösung im Hintergrund. Durch die vielen Plug-ins und Gestaltungsmöglichkeiten können wir ohne Zeitverlust eigene Kampagnen und Landingpages ausspielen", erklärt Mirko Woischnik, Bereichsleiter Marketing, Digitalisierung und IT bei Minrath. Stück für Stück ist so in wenigen Monaten die neue Homepage entstanden mit den Bereichen Verkauf, Ankauf, Service und Mietwagen als Basissäulen. Seitdem kann Minrath bei seinem Webauftritt nicht nur schneller und selbstständiger agieren. Es steht auch klar der Onlineverkauf durch den neuen Fahrzeugshop im Fokus. Gleichzeitig ist für den Kunden jederzeit der Wechsel zwischen den On- und Offline-Touchpoints möglich. "Manche wollen die komplett digitale Erfahrung, andere haben zwischendrin eine Frage oder möchten mit einem Verkäufer sprechen. Jetzt können wir jedem Interessenten seine individuelle Customer Journey ermöglichen", freut sich Thomas Borusiak. E-Commerce, aber nicht nur digital Der Webauftritt ist nun schlanker gehalten. "Viele Websites wirken überfrachtet und überfordern die Kunden", betont Mirko Woischnik. Der neue Shop biete dagegen maximale Convenience egal ob bei Lagerware, bei Neu- oder bei Gebrauchtwagen. Auch könne der User jederzeit mit dem Autohaus in Kontakt treten und auf alle Bereiche der Seite zugreifen. "Als wir vor zwei Jahren mit dem Shopsystem angefangen haben, waren wir der Meinung, dass alles ausnahmslos digital sein muss", berichtet Patrick Köstner, Product Owner bei Digital35. "Das sehen wir inzwischen ein wenig anders. Unsere ganze gesammelte Erfahrung fließt nun in das Produkt. Vieles davon stoßen die Händler mit ihrem Feedback an." Und das besteht darin, On- und Offline an jeder Stelle miteinander zu verzahnen. Denn laut Köstner entscheidet am Ende der Kunde: "Der Onlinekunde erwartet Geschwindigkeit und ist gut informiert. Man muss ihn ganz anders abholen als den Vor-Ort-Kunden. Dazu gehört zum Beispiel auch eine eigene Abteilung für den Online-Verkauf. Solche Erfahrungen sind in der Zukunft das Invest, in das man als Händler jetzt einzahlt." Noch mehr Komfort In Zukunft plant Thomas Borusiak, den Online-Kunden noch mehr Transparenz und Convenience zu ermöglichen. Dazu gehört unter anderem ein eigenes Liefermanagement ähnlich der Sendungsnummer bei Paketen. Denn bei Minrath rechnet man mit einem Wachstum bei den Online-Bestellungen. Und es ist wahrscheinlich, dass auch die Kunden mit der Zeit die Vorteile des E-Commerce beim Autokauf zu schätzen lernen und ihre Gewohnheiten Stück für Stück umstellen. Sie müssen nur endlich großflächig die Möglichkeit dazu erhalten. Mithilfe von Digital35 hat die Minrath Gruppe hier bereits erfolgreich die Weichen gestellt.

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